Forscher bauen Rostocker Kraftwerk digital nach
Der junge Diplom-Ingenieur für Maschinenbau, Moritz Hübel, von der Uni Rostock, beschreibt seine Vorstellung zu einem wichtigen Thema in Deutschland so: „Erneuerbare Energien werden eines Tages im Zusammenspiel mit großtechnischen Speichern, vielleicht sogar mit Kernfusion die Energieversorgung im Land sichern“. Doch der 30-jährige Wissenschaftler, der zu diesem großen Thema eine Doktorarbeit schreibt, weiß auch: „Von diesem Ziel sind wir noch sehr weit entfernt“.
Energiewende, das heißt für Moritz Hübel auch: „Mehr Strom aus Wind und Sonnenlicht verursachen größere Leistungsschwankungen im Stromnetz. Treten die auf, gleichen herkömmliche Kraftwerke sie aus. Noch. Doch mit dem Ausbau der unstetig produzierenden Wind- und Photovoltaikanlagen steigen auch die Anforderungen an die verbleibenden Kraftwerke. Beim Ausregeln von Leistungsschwankungen ändern sich Temperaturen und Drücke innerhalb der Kraftwerke, dies führt zu einer Belastung der Bauteile, was wiederum zu deren Ermüdung führen kann. Neue Berechnungs- und Bewertungswerkzeuge sind nötig, um Schäden, die durch diese neuartigen Beanspruchungen entstehen können, frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Und da ist Moritz Hübel bereits sehr erfolgreich. Erst kürzlich ist der groß gewachsene Forscher aus Rostock auf einer Energiekonferenz in San Diego für seinen Konferenzbeitrag zur Energiespeicherung ausgezeichnet worden. Auch die TU Dresden honorierte seine diesbezüglichen Lösungsansätze mit einem Preis.